Freitag, 10. April 2009

Schutzengel auf dem Rucu Pichincha

So, nun hab ich etwas Zeit und kann euch mal von der Exkursion zum Rucu Pichincha vor 3 Wochen berichten. Der Rucu Pichincha ist der "Hausberg" von Quito, ein erloschener Vulkan direkt westlich von Quito. Es gibt eine Seilbahn von Quito (2800 m) bis zur Bergstation auf 4100 m, Teleferico genannt, von da aus muss man dann noch einige Kilometer auf einem engen und schlammigen Wanderpfad bis zum Gipfel (4700 m) zurücklegen. Teilweise geht es an den Seiten recht steil bergab. Insgesamt waren wir zu viert, 2 Deutsche, ein Brite und ein Kroate. Los ging es morgens früh, weil wir uns eigentlich vorgenommen hatten, den Guagua Pichincha danach auch noch zu erklimmen, das ist der aktive Bruder (aktuelle Infos) vom Rucu Pichincha, einige Kilometer südwestlich vom Rucu. Aber es sollte anders kommen...
Teleférico (keine Sorge, ist von einer schweizer Firma gebaut worden)
Blick auf Quito
der erste, einfache Teil des Wanderpfades
nochmal das Ziel mit dem GPS anpeilen


Orientierung in der Wolke
teilweise war der Weg echt "anspruchsvoll"
Das Wetter war mäßig bis schlecht, der Aufstieg war noch in Ordnung, außer dass die Orientierung in den Wolken mitunter recht schwierig war. Auf dem Rückweg wurde es dann richtig heftig, mit Regen und Hagel.
Das ist nicht der Gipfel, auch wenn es danach aussieht, sondern nur ein "Aussichtspunkt"
jetzt wurde es schon ziemlich fies...
fast geschafft, dieses Stück war das schwierigste
endlich geschafft: Gipfelgruppenfoto
... und Gipfeleinzelfoto (ja ich weiß, ich bin nicht besonders Fotogen)

Natürlich ist eine gesunde Verpflegung wichtig: Instant Nudelsuppe...

herrliche Aussicht, auch wenn ständig Wolken ins Blickfeld gezogen sind

Ab hier wurde das Wetter dann richtig fies. Eigentlich wollten wir noch den Guagua Pichincha besteigen, allerdings fing es so derbe an zu Hageln, dass wir diesen Plan dann doch verworfen haben. Das obere Bild zeigt eine der heikleren Passagen, wir haben uns für die untere entschieden.
Blick zurück: Vor 15 min sah das Wetter noch ganz anders aus, und der Hagel lag auch noch nicht...

Als wir fast zurück am Teleférico waren, so ca. 1 km weg lag vor uns, passierte das Unglück: in einer der etwas schlammigeren Stelle (siehe Bild weiter oben) bin ich ausgerutscht und hab nen Abflug ein paar Meter den Hang runter gemacht. Zum Glück war es bei weitem nicht mehr so steil und ich konnte mich wieder fangen. Dummerweise bin ich dabei ziemlich übel umgeknickt, ein Weiterkommen war kaum möglich. Glücklicherweise hatte ich meine guten Lowa-Bergstiefel an, ohne die hätte ich mir mit Sicherheit den Fuß gebrochen. Freundliche Ecuadorianer in der Nähe alarmierten dann die Höhenrettung, die mich dann mit 8 Mann im Rettungskorb zur Bergstation brachten.
Angekommen an der Bergstation: Warten auf weiteren Transport

Unten wartete schon eine Ambulanz auf mich, die mich dann direkt ins Hospital Metropolitana gebracht hat. Diagnose: Kapsel beschädigt, die seitlichen Bänder überdehnt. Die erste Woche musste ich auf Krücken laufen, jetzt geht es schon viel besser. In ein bis zwei Wochen sollte wieder alles einigermassen ok sein.
Kollateralschaden: Blauer Fleck am rechten Arm

2 Kommentare:

  1. Tztz, was machste auch fuer Sachen... Du sollst da arbeiten, und nicht in der Gegend rumspazieren :-P
    Jaja, mach Du mal...
    Gute Besserung!

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  2. Mann, mann, mann - wärste mal lieber am Strand geblieben....

    Gute Besserung vom Tobi.

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